Konditionierung – einer der Hauptgründe für Übergewicht

Übergewicht ist ein psychisches Phänomen. Die Hauptursachen sind auf Konditionierungen und psychische Defizite zurückzuführen. Hier wird kurz erklärt, warum Konditionierungen zu Übergewicht führen können.

Werden positive Gefühle wie zum Beispiel Trost, Geborgenheit, Sicherheit, Wohlbefinden oder Wärme mit Essen in Verbindung gebracht, dann wirkt die klassische Konditionierung. Diese ist auf Ivan Petrowitsch Pawlow zurückzuführen, der bei Hunden das Futter (biologisch bedeutsam) mit einem Glockenton (neutraler Reiz) verband. Nach mehrmaliger Wiederholung reichte schon das Klingeln der Glocke, dass die Hunde zu speicheln begannen (unbedingter Reiz). Das passiert zum Beispiel, wenn Essen mit sozialen Kontakten verknüpft wird oder Nahrungsmittel Trost spenden oder Erfolg versprechen.

Auch die Werbung arbeitet mit Konditionierungen. Bestimmte Nahrungsmittel verheißen fälschlicherweise Gesundheit oder kalorienhaltige Getränke versuchen sogar Flügel zu verleihen. Durch die ständige Wiederholung der Werbebotschaften lernt unser Gehirn solche Verknüpfungen – und zwar völlig automatisch und unbewusst. Aufgrund dessen entstehen im Gehirn neuronale Muster und Prägungen, die in der Folge unser Handeln leiten – und dieses lässt uns zu viel essen.

Die Konditionierung wirkt im positiven wie auch im negativen Sinne und manchmal kann schon ein einmaliges Erlebnis zu einer folgenschweren Prägung führen. Der bekannte amerikanische Psychologe und Autor vieler Bücher, Martin Seligman, beschrieb einmal seine Erfahrungen mit der klassischen Konditionierung: „… Sauce Béarnaise war lange Zeit meine Lieblingssauce. Jetzt finde ich sie ekelhaft. Dazu kam es vor mehreren Jahren… Nachdem ich Filet Mignon mit Sauce Béarnaise gegessen hatte, wurde ich ernsthaft krank und musste mich während der folgenden Nacht dauernd übergeben. Als man mir das nächste Mal Sauce Béarnaise vorsetzte, war mir der Geschmack unerträglich. Seinerzeit konnte ich mir diese Veränderung nicht recht erklären, obwohl sie einem klassischen Konditionierungsparadigma zu folgen schien: Konditionierter Reiz (Sauce) gepaart mit unkonditioniertem Reiz (Krankheit) und unkonditionierter Reaktion (Erbrechen) führt zu konditionierter Reaktion (Übelkeit erregender Geschmack). Obwohl ich erfuhr, dass die Ursache meiner Übelkeit eine Grippe war und meine Tischgenossen die Mahlzeit unbeschadet überstanden hatten…, konnte ich meiner Aversion nicht Herr werden.“

Essen ist ein beliebter Verstärker und wir lernen schon sehr früh, dass eine Schokolade oder ein Eis mit Lob und Wertschätzung in Verbindung stehen. Bei emotionalen Defiziten oder nach einem stressreichen Tag kann es schon sein, dass am Abend eine Packung Chips verzehrt wird – um sich emotional zu entlasten. Das geschieht leider auf Kosten der Schlankheit und meist auch der Gesundheit.

Verhalten ist also gelernt und Essverhalten ist konditioniert. Es ist unschwer zu erkennen, dass dies unbewusst erfolgt. Wir haben unsere Konditionierungen im Unbewussten gespeichert und wenn wir etwas verändern wollen – nämlich Gewicht verlieren – dann müssen wir unser Unbewusstes neu konditionieren. Dazu benötigt man Maßnahmen und Instrumente, die psyslim zur Verfügung stellt.

 

Foto: dreamstime_xl_42229551 Ximagination

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