Schokolade – die Liebes- und Lustdroge

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Ist Schokolade eine Psychodroge? Schokolade macht glücklich, stärkt den Selbstwert, wirkt gegen Stress und hat sogar eine aphrodisierende Wirkung. In der Kakaobohne stecken jede Menge Stoffe, die auf die Psyche des Menschen wirken.  Die Forschung hat z.B. den Stoff Phenylethylamin (PEA) in Schokolade entdeckt, der das Lustzentrum im Gehirn anregt. Studien bei Ratten hatten bestätigt, dass diese, wenn sie mit PEA gefüttert wurden, jedes Mal miteinander kopulierten. Im Kakao findet sich auch das Alkaloid Sasolinol, das als Anti-Depressivum wirkt. Kakao enthält auch Anandamide und N-Acylethanoamine, die gemäß einer Studie der Universität von San Diego eine ähnliche euphorische Wirkung wie Cannabis haben. Weiters unterstützt Schokolade die Produktion des Neurotransmitters (Botenstoff im Gehirn) Serotonin – und zwar aus dem ebenfalls in der Schokolade vorkommenden Inhaltsstoff Tryptophan. Serotonin macht glücklich und unbeschwert. Der französische Biomediziner Henri Chaveron meint, dass Schokolade eine ideale Soft-Droge darstellt, die durchaus positiv auf den Menschen wirkt. Es gibt natürlich auch Menschen, die nach Schokolade süchtig sind – vielleicht um die Wirkung der genannten Inhaltsstoffe zu erfahren – aber schwerwiegende Folgen scheinen nicht einzutreten. Das Pariser Fernard-Widal- Hospital hat anhand einer Studie festgestellt, dass es keine nennenswerten Folgen gibt – auch wenn der Schokokonsum täglich zwischen 100 und 500 Gramm liegt und diese Schokofreaks sogar körperlich und mental aktiver waren.

Aber Achtung: Schokolade besteht nicht nur aus der reinen Kakaobohne, sondern hat reichliche Anteile von Zucker und Fett – und hier finden sich die wirklich ungesunden Bestandteile der Schokolade. Der versteckte Zucker in der Schokolade wird – wenn ihn der Körper als Energielieferant nicht braucht (und das ist meistens der Fall) in Fett umgewandelt. Deshalb macht Schokolade auch dick. Die „Soft-Droge“ Schokolade sollte man deshalb möglichst pur zu sich nehmen. Deshalb ist anzuraten, Schokolade mit einem sehr hohen Kakaoanteil zu konsumieren.

Warum aber muss man sich die „Drogen“ von außen zuführen, wenn der Körper diese selbst herstellen kann, fragt der Psychologe DDDr. Karl Isak. Nein, er möchte niemandem sein Stück Schokolade vergrämen, aber wenn der Grund des Schokoladenkonsums die Erreichung von Glück, Lust oder Leistung sein soll, dann läuft etwas falsch. Dann wird Schokolade zu einem Ersatz für etwas, das fehlt. Wie bei jeder Droge kann man dann nicht genug davon bekommen und die in den Schokoladeprodukten enthaltenen Zuckerformen und das Fett machen über kurz oder lang dick. Isak hat mit dem Institut für psychologisches Abnehmen ein Programm entwickelt, um eben der Ursache eines überbordenden Schokoladekonsums entgegenzutreten.

 

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