Fettleibigkeit kann Kinderwunsch verhindern

Es gibt gleich mehrere Studien, die beweisen, dass Adipositas bei Frauen zu Schwierigkeiten führen kann, schwanger zu werden. Fettleibigkeit kann den Betroffenen also den Kinderwunsch verleiden. Nun haben adipöse Frauen ohnehin schon mit psychischen Problemen zu kämpfen, die Unfähigkeit bzw. die Schwierigkeit Kinder in die Welt zu setzen, kann die Psyche noch mehr belasten. Eine australische Studie hat nun belegt, dass die Zellkraftwerke aufgrund von Fettleibigkeit geschädigt werden und dadurch das Kinderkriegen erschwert wird.

Die Medizinerin Rebekka Robker von der Universität Adelaide fand mit ihren KollegInnen heraus, dass die Zellkraftwerke (der Fachausdruck heißt Mitochondrien) unter dem von Adipositas verursachten Stress besonders leiden und dadurch Schaden nehmen.

Natürlich führt Fettleibigkeit nicht zwingend zu Kinderlosigkeit. Wenn nun übergewichtige Frauen Kinder zur Welt bringen, dann kann sich dies negativ auf den Nachwuchs auswirken. Der Grund liegt darin, dass sich der Stoffwechsel des Embryos bereits im Mutterleib verändert. Die australische Studie zeigt, dass adipöse Mütter die schadhaften Mitochondrien auch an ihren Nachwuchs weiter geben. Das führt dazu, dass die Eizellen fettleibiger Mütter zu schwereren Embryos führen. Diese Babys haben laut  australischen Forschern auch weitaus weniger mitochondriale DNA als jene von normalgewichtigen Frauen.

Der Bericht über die Studie in der Fachzeitschrift „Development“ zeigt auch gleich medikamentöse Lösungen auf, denn die Forscher testeten in einem zweiten Schritt ebenso verschiedene Stoffe, um den Zellstress zu verringern. Auch wenn solche Substanzen durchaus die Qualität der Eizellen verbessern können, gehen derartige Therapien am eigentlichen Problem vorbei. Dieses heißt Fettleibigkeit und kann schon bei den ersten Anzeichen von Übergewicht vermieden werden bzw. mit den richtigen Programmen wieder geheilt werden.

„Es geht wohl auch um Verantwortung. Adipositas kann dramatische Folgen haben – und zwar sowohl auf der somatischen wie auch auf der psychischen Ebene. Werden adipöse Frauen schwanger, besteht die Gefahr, dass sie diese Probleme gleich an Ihre Kinder weitergeben und diese bereits mit Vorbelastungen ins Leben starten“, kommentiert der Leiter des Instituts für psychologisches Abnehmen, DDDr. Karl Isak, die Versuche der Forscher, mit Medikamenten einzugreifen. „Vorab sollte wohl versucht werden, das Gewicht langfristig auf ein Normalniveau zu senken, dann sind sowohl die eigenen wie auch die zukünftigen Probleme der Kinder gelöst.“

Quelle: Mitochondrial dysfunction in oocytes of obese mothers: transmission to offspring and reversal by pharmacological endoplasmic reticulum stress inhibitors“ ist am 10. Februar 2015 im Journal „Development“ erschienen.

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