Fettleibige überholen Untergewichtige

Vor 40 Jahren gab es doppelt so viele Untergewichtige wie Fettleibige. Heute gibt es laut dem Forscher Majid Ezzati, der mit dem Londoner Imperial College dazu eine Studie* verfasste, mehr Fettleibige als Untergewichtige. Die Studie deckt auf, dass heute 641 Millionen Menschen – 375 Mio. Frauen und 266 Mio. Männer – unter extremem Übergewicht leiden. Da sind jene, die „nur“ übergewichtig sind, gar nicht mitgezählt. Vor 40 Jahren waren es insgesamt nur 105 Millionen Menschen.

Die Statistik macht es deutlich: Alle zehn Jahre steigt das Durchschnittsgewicht um 1,5 Kilogramm. Neben den veränderten (ungesunden) Ernährungsgewohnheiten kommt es auch zu genetischen Veränderungen – so die Erkenntnisse der Weltgesundheitsorganisation. „Allerdings darf man nicht alleine die Genetik für sein persönliches Übergewicht verantwortlich machen. Das führt nämlich dazu, dass man sich mit dem Übergewicht leicht abfindet – zum Schaden der eigenen Gesundheit,“ das meint der Leiter des Instituts für psychologisches Abnehmen, DDDr. Karl Isak. „Wir brauchen weltweit ein neues Bewusstsein, welches aber wirtschaftlichen Interessen entgegenlaufen würde. Die negativen Ernährungsgewohnheiten wurden sozialisiert und angelernt und kaum jemand hat Interesse an einer generellen Veränderung. Deshalb bleibt es nur jedem Einzelnen überlassen. Aber das geht nicht so leicht, denn Änderungen, die etwas bewirken sollen, müssen das Unbewusste erreichen.“ Isak hat mit seinem Team Maßnahmen entwickelt, die das Unbewusste erreichen und von dort aus nachhaltiges Abnehmen ermöglichen.

 

* Trends in adult body-mass index in 200 countries from 1975 to 2014: a pooled analysis of 1698 population-based measurement studies with 19.2 million participants“ von NCD Risk Factor Collaboration ist am 2. April 2016 in „The Lancet“ erschienen.
Fotokredit: Fotolia_SVLuma

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