Diäten sind nicht gesund – deshalb psychologisch abnehmen!

Stress macht dick. Das gilt als gesichert. Bei Stress fordert das Gehirn Zucker an, den der Körper nicht sofort zur Verfügung stellen kann, deshalb wird Nahrung zugeführt. Diese Strategie des Gehirns hat fatale Folgen – man wird dick. Diäten sind nun für das Gehirn reiner Stress und können somit gar nicht zum Gewichtsverlust führen. Das Gehirn wehrt sich. Der Lübecker Wissenschaftler Joarchim Peters kritisiert deshalb auch die Diäten: „Wenn man einfach so die Nahrungsmenge oder die Kalorien reduziert, reizt das unser Stresssystem enorm. Diese Spontan-Diäten können also gar nicht gesund sein.“ Peters meint, dass Übergewichtige zuerst die Stressoren finden müssen und erst dann abnehmen sollten.

Dazu passt eine Studie aus Amerika. Frauen aus Armutsvierteln erhielten mit staatlicher Hilfe die Chance in bessere Wohngegenden mit weniger Arbeitslosen, geringerer Kriminalität und einem niedrigeren Alkohllabel zu ziehen. Die neue Wohnsituation reduzierte den im alten Umfeld schon chronifizierten psychosozialen Stress. Weniger Stress erzeugte automatisch ein geringeres Verlangen nach Zucker und Fett und die Ernährung verbesserte sich fast automatisch. Das Durchschnittsgewicht dieser Frauen sank in Folge des Wohnortwechsels deutlich.

Ob Übergewicht durch Stress, durch den vergrößerten Energiebedarf des Gehirns oder durch das wegen Stresses benötigte Ausgleichsbedürfnis ausgelöst wird, ist eine akademische Diskussion. Es ist wohl egal, ob der Egoismus des Gehirns oder die Befriedigung des Belohnungszentrums durch Zucker der Grund für die Nahrungsaufnahme ist – Stress erzeugt auf jeden Fall Übergewicht. Damit wird die psychische Ursache von Übergewicht bewiesen und wenn nachhaltig eine Gewichtsveränderung erfolgen soll, dann muss auch auf psychologische Instrumente zurückgegriffen werden.

 

Foto: shutterstock_147966683-Sergey-Nivens

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