Suchtfutter Kartoffelchips

Das kennen viele: Man fängt an Kartoffelchips zu essen und kann damit nicht aufhören, ehe die Packung leer ist. Forscher haben nun versucht, diesem Phänomen auf den Grund zu gehen. Für den Studienleiter Tobias Hoch von der Uni Erlangen-Nürnberg sind die Inhaltsstoffe, die direkt auf das Lustzentrum wirken, dafür verantwortlich.

Das Problem heißt „hedonistische Hyperphagie“, welche diese Essstörung, die gleichzeitig eine Zivilisationskrankheit bezeichnet, bei der die Betroffenen ein chronisches Essverlangen aufweisen – ohne dass Hunger besteht. Wenn es beim Knabbern zu einem Kontrollverlust kommt, dann bestehen die Leckereien laut den Lebensmittelchemikern der Uni Erlangen-Nürnberg zur Hälfte aus Kohlenhydraten und zu gut einem Drittel aus Fett. Diese Zusammensetzung findet man in Chips, Schokolade, Nuss-Nougat-Cremen und vielen anderen Knabbereien. „Man könnte von einer Naschformel sprechen. Das ist eine Zusammensetzung, die uns offensichtlich zum Naschen oder zum Knabbern verführt“, sagt Professor Monika Pischetsrieder und legt noch nach: „Fett und Kohlenhydrate machen uns auf jeden Fall süchtig.“

Dass Essen zu einer Verhaltenssucht führen kann, ist längst bekannt. Suchtverhalten muss im Kopf bekämpft werden. „Wir haben natürlich einen Bedarf nach Lust, Glück und Wohlgefühl. Allerdings ist es dem Gehirn völlig egal, wie diese Gefühle hergestellt werden. Essen ist somit nur ein Ersatz für etwas, was abgeht. Deshalb müssen wir dem Gehirn anderes anbieten als Essen“, meint der Leiter des Instituts für psychologisches Abnehmen, DDDr. Karl Isak. Mit seiner psyslim-Methode hat er Instrumente entwickelt, die das Belohnungssystem braucht.

 

Quellen: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/darum-machen-chips-und-schokolade-suechtig-a-1030556.html und http://sciencev2.orf.at/stories/1715880/

Foto: shutterstock_Piotr Marcinski

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