Eine repräsentative Erhebung stellte fest, dass sich mehr als zwei Drittel der Bevölkerung für Genießer halten. „Gut essen zu Hause“ steht in einer 20-teiligen Genusshierarchie nach Urlaub, Familienfesten und Sex an vierter Stelle. Essen ist demnach mit Lust, Freude und Lebensqualität verbunden.* Mehr Lust, mehr Freude, mehr Lebensqualität heißt also mehr genussvoll essen und das führt über kurz oder lang zu Übergewicht. Ob die Nahrungsmittelwerbung auf solche Erhebungen reagiert oder die Werbung zu diesen Umfrageergebnissen führt, ist eigentlich irrelevant. Jedenfalls werden wir tagtäglich auch über die Medien zum „genussvollen Essen“ verführt. Es reicht schon lange nicht mehr, seinen Hunger zu stillen. Eine Jause kurz nach einem umfangreichen Frühstück, eine stilvolle Vorspeise und eine kunstvoll zubereitete Nachspeise nach der Hauptspeise, eine üppige Kaffeejause mit Torte, ein Snack zwischendurch, dann und wann einen Schokoriegel, Chips nach dem ebenso vollwertigen Abendessen beim Fernsehen und vielleicht zu später Stunde noch ein Blick in den Kühlschrank, der sicher noch eine Leckerei hergibt. Dazwischen vielleicht noch ein Eis oder einen Milchshake und natürlich viele wohlschmeckende und zuckerreiche Getränke. Wir wollen genießen und meinen, dass uns das auch zusteht. Die meisten können sich das auch leisten. Genuss ist also Essen und das machen viele von uns mehrmals oder oftmals am Tag. Die Folgen sind überall zu sehen – Übergewicht und dessen Folgeerkrankungen.
Wie aber kann man den Genuss aus dem Kopf bringen oder wie kann man weniger und gesündere Nahrung mit Genuss verknüpfen? „Das geht nur über die Psychologie – besser gesagt mit mentalpsychologischen Methoden“, verrät der Leiter des Instituts für psychologisches Abnehmen, DDDr. Karl Isak, der in seinem Institut dafür auch die Instrumente entwickelt hat.
*Quelle: Spektrum der Wissenschaft. Medien und Ernährungsverhalten, Volker Pudel (http://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/medien-und-ernaehrungsverhalten/5683)
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